2013-04-29

Centuria I, Experimentum 12 : Döblin und Xenakis

Noch habe ich Döblins Berge, Meere und Giganten als Lesesessellektüre. (Wird übermorgen unterbrochen werden, für eine neue Durchsicht von The Great Gatsby, musikalisch begleitet von Bix Beiderbecke [für's Kränzchen].)

Noch aber habe ich Döblins Berge, Meere und Giganten als Lesesessellektüre. Und lese das Buch sehr langsam. Und habe gefunden dass sich Musik von Xenakis als Begleitung mir dazu ausnehmend gut eignet. (Viel Xenakis, da ich den Döblin, wie erwähnt, sehr langsam lese.) (Nein, ich höre nicht nur zum Döblinlesen Musik, aber halt auch [und meist vom Telefon]; der screenshot illustriert Zustand gestern abend.)
Döblin und Xenakis. Ungleichzeitiges gleichzeitig "multimedial" rezipiert/konsumiert. War Döblin seiner Zeit voraus, Xenakis der seinen weit hinterher?  Mir scheint: beides eher nicht. Aber Döblins Buch geht über große gesellschaftliche und technische Entwicklungen, in denen einzelne Menschen als einzelne Menschen illustrieren, aber wenig oder nichts wirken das so wie erzählt wird nicht auch als geschehend denkbar wäre ohne sie. Was Döblins Buch erzählt, Sozialgeschichte und Technikgeschichte sehr sehr vieler künftiger Jahrhunderte, lange Passagen weise rast zusammenfassend kräftigst gerafft berichtend, ist wesentlich unpersönlich/überpersönlich, hat auch Personen zu denen sich ausführlicheres (manchmal vielleicht gar empathieheischend)  findet so wie ich's lese als Staffage, Dekoration, Quasiinterpunktion. Und da passen Xenakis angewandtmathematische Kompositionen sehr gut.

Und all das obige ist natürlich nicht mehr als der schwache Versuch einer rationalen Erklärung einer ohne jede mitdenkende Vernunft experimentell erfahrenen Sympathie, als solche exprimentale Sympathie von mir erfahren und wohl auch mir erzeugt.
 

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