Ausschnitte aus hck: "Philosophie der Renaissance": Teil 7
Hier nun der siebte Teil der Ausschnitte aus meinem 2014 erschienenen Einführungsband
zur Philosophie der Renaissance. Zum Kontext und für Auszüge aus dem
Kapitel "München 2013" siehe hier. Auszüge aus dem
vorigen Kapitel ("Florenz 1519") gibt's hier .
Eine etwaige überarbeitete Fassung dieses Kapitels würde, was Melanchthons De philosophia betrifft einiges von dem einbeziehen was sich an Präzisierungen, Überlegungen, Kontexten in der schriftlichen Dokumentation zu meinem Münchner Vortrag Niphus and Melanchthon to Students on the best Philosophy without Truth (2015-02-12) findet.
Und was den Wittenberger Logik-Unterricht bezieht würde dann wohl auch vergleichend verwiesen auf: E. Jennifer Ashworth: Logic teaching at the University of Oxford from the Sixteenth to the early Eighteenth Century ("Noctua, anno II, nn. 1-2").
Hier nun die Ausschnitte:
"
Wittenberg 1560
Wittenberg, das ist der Ort, 1560,
das ist das Jahr in dem Philipp Melanchthon[1] stirbt -
und damit seine Werke nicht mehr überarbeiten kann. Wittenberg: das ist hier
zuvörderst die Universität, 1502 gegründet,[2]
von Melanchthon vom 25. August 1518 an, 42 Jahre lang[3]
geprägt.[4]
Melanchthon starb am Abend des 19.
April 1560.[5]
Noch im selben Jahr legen Wittenberger Professorenkollegen einen Bericht zu
seinen letzten Tagen vor, auf Latein und auf Deutsch, in durchaus nicht
identischen Fassungen.[6]
Die lateinische Fassung ist die ältere, die deutsche wird als Kurzversion davon
vorgestellt,[7]
enthält aber auch Aussagen die sich in der lateinischen Fassung nicht finden.[8]
Man bedauert und entschuldigt die
Verzögerung des Berichtes:
Es werden uns aber alle verstendige hertzlich gern entschuldigt nemen. Denn wir haben damals in unser grossen betrübnis als guthertzige/ getrewe/ und redliche leuht[9] erstlich darauff müssen bedacht sein / Wie mann die Lectiones widerumb bestellen/ austheilen und verwalten müste/ damit die jugend nicht verseumet / und aus dieser vetterlichen fürsorg unnd fleis hoffnung gewinnen köndte/ wes sie sich zu denen/ die Got gnedicklichen nach gelassen/ ver- || sehen und vertrösten/ auch was für fruchte sie ihnen bey den selben zu schaffen getrawen möchten.[10]
Die erste Sorge gilt
also der Kontinuität und dem Bestand bzw. der Wiedererrichtung des akademischen
Unterrichts: die universitäre Lehre hat Vorrang vor allem, erste Priorität.
Vor Melanchthons Ankunft hatte die
Grundausstattung der Universität Wittenberg aus 2 Theologieprofessuren, 4 Kirchenrechtsprofessuren,
1 Professur für weltliches Recht, 6 Philosophieprofessuren, 0 medizinischen
Professuren bestanden.[11]
In der Philosophie
lag der Schwerpunkt auf der Logik, angeboten in skotistischer und thomistischer
Version.[12]
An Naturphilosophie wurden (ebenfalls in
via Scoti und in via Thomae) nur De anima und die Parva naturalia angeboten,[13]
zudem Kosmologie,[14]
Elementenlehre und Umwandlungen,[15]
und vielleicht auch philosophische Meteorologie.[16]
D.h.: Grundlagen der Naturphilosophie,[17]
Zoologie[18]
(und Botanik) fehlten, während mit den Parva
naturalia der was die Prinzipien betrifft (mit) vielseitigste und
flexibelste Teil von Aristoteles' Naturphilosophie vertreten war; zudem Ethik (anscheinend
ohne Differenzierung nach viae)[19]
und (undifferenziert) Metaphysik.[20]
Hinzukommt Unterricht zu (vornehmlich lateinischer) Grammatik[21]
und Mathematik.[22]
1518, in dem Jahr
in dem Melanchthon an die Universität Wittenberg kommt,[23]
tritt Zoologie ("De animalibus"[24])
hinzu, zu unterrichten durch einen der Logik-Professoren, der nun auch Rhetorik
(nach Quintilian) zu unterrichten hat.[25]
Ab oder nach Februar 1519 werden die Vorlesungen zu Logik und Naturphilosophie in via Thomae eingestellt.[26]
Nachdem die
Studierenden geneigt waren ohne Philosophiestudium direkt Theologie zu hören
und die Universität ungeprüft zu verlassen, um Prediger zu werden[27],
unternimmt Melanchthon (1523/1524 auch Rektor)[28]
ab 1523 einen Reformversuch; Pflichtbetreuung der Studierenden durch Tutoren
scheitert an "der Hochnäsigkeit
der Studenten und der Faulheit der Dozenten";[29]
Übungsvorträge (2 pro Monat) ersetzen logische Disputationen, Disputationen zu
Naturphilosophie und Mathematik (ebenfalls 2 pro Monat) werden eingeführt.[30]
1525 wird die Metaphysik-Vorlesung abgeschafft.[31]
Spätestens 1526 verlieren die Texte des Aristoteles (alle?) Bedeutung als
Studieninhalte.[32]
Doch schon 1527 kündigt Melanchthon selbst an, über die Nikomachische Ethik zu
lesen.[33]
[1]
Eine gut lesbare einführende
Biographie ist: Heinz Scheible: Melanchthon : Eine Biographie, München
[C.H.Beck] 1997. Zu älteren Melanchthon-Biographien vergleiche auch: Günther Wartenberg: Melanchthonbiographien vom 16. bis zum 19. Jahrhundert in:
Günther Wartenberg & Markus Hein: "Werk und Rezeption Philipp
Melanchthons in Universität und Schule bis ins 18. Jahrhundert : Tagung
anläßlich seines 500. Geburtstages an der Universität Leipzig", Leipzig
[Evangelische Verlagsanstalt] 1999, pp. 179-194.
Die ältere
Literatur zu Melanchthon ist beeindruckend bibliographiert in Wilhelm Hammers Die Melanchthonforschung im Wandel der Jahrhunderte : Ein
beschreibendes Verzeichnis (4 Bände: • Band I | 1519-1799,
Gütersloh [Gerd Mohn] 1967; • Band II | 1800-1965, Gütersloh [Gerd
Mohn] 1968; • Band III | Nachträge und Berichtigungen
1519-1970, Gütersloh [Gerd Mohn] 1981; Manfred Blankenfeld & Michael Reichert
(redd.): • Band IV | Register, Gütersloh [Gütersloher Verlagshaus] 1996). Für
neuere Literatur zu Melanchthon siehe insbes. das in den neueren Bänden der Melanchthon-Schriften der Stadt Bretten
jeweils zitierte und die Werke Günter Franks
zu Melanchthon (Bibliographie unter http://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/izma/mitarbeiter/frank/index.html
[gesehen 2011-12-23]), darunter insbes. Die
theologische Philosophie Philipp Melanchthons (1497-1560), Leipzig [Benno] 1995.
Eine auf sonst u.U. leichter zu übersehendes verweisende Bibliographie ist
Werner Korthaase: Література
про
Филипа
Меланхтона
in: Roman Minch & Êvgen Pšeničnij (edd.): "Від Меланхтона до
Коменського та Чижевського ", Drogovič, Kiïv [Kolo] 2005, pp. 45-56 (Teil des Aufsatzes zu Melanchthon,
Wissenschaft, Frieden, Politik etc., pp. 15-56).
[2]
Heinz Scheible: Die Philosophische
Fakultät der Universität Wittenberg von der Gründung bis zur Vertreibung der
Philippisten in: Heinz Scheible:
"Aufsätze zu Melanchthon", Tübingen [Mohr Siebeck] 2010, pp. 91-124,
hier p. 91.
[3]
Heinz Scheible: Die Philosophische
Fakultät der Universität Wittenberg von der Gründung bis zur Vertreibung der
Philippisten in: Heinz Scheible:
"Aufsätze zu Melanchthon", Tübingen [Mohr Siebeck] 2010, pp. 91-124,
hier p. 105.
[4]
Zur Universität Wittenberg und
zu Melanchthons Wirken dortselbst (sowie für weitere Literatur zu beidem)
siehe: • Heinz Scheible: Melanchthon als akademischer Lehrer in: Heinz Scheible: "Aufsätze zu
Melanchthon", Tübingen [Mohr Siebeck] 2010, pp. 75-90, •
Heinz Scheible: Melanchthon als akademischer Lehrer : Einführung in das Arbeitsgespräch "Melanchthon in seinen
Schülern" in: Heinz Scheible
(ed.): "Melanchthon in seinen Schülern", Wiesbaden [Harassowitz
Verlag] 1997, pp. 13-29 • Heinz
Scheible: Die Philosophische Fakultät der Universität Wittenberg von der Gründung
bis zur Vertreibung der Philippisten in: Heinz Scheible: "Aufsätze zu Melanchthon", Tübingen [Mohr
Siebeck] 2010, pp. 91-124, •
Heinz Scheible: Gründung und Ausbau der Universität Wittenberg in: Heinz Scheible (edd. Gerhard May
& Rolf Decot): "Melanchthon
und die Reformation", Mainz [Verlag Philipp von Zabern] 1996, pp. 354-369,
• Heinz Scheible: Aristoteles und die
Wittenberger Universitätsreform : Zum Quellenwert von Lutherbriefen in:
Heinz Scheible: "Aufsätze zu
Melanchthon", Tübingen [Mohr Siebeck] 2010, pp. 125-151, • Heinz Scheible: Melanchthon rettet
die Universität Wittenberg in: Heinz Scheible: "Aufsätze zu Melanchthon", Tübingen [Mohr
Siebeck] 2010, pp. 253-276, •
Heinz Scheible: Melanchthon : Eine Biographie, München [C.H.Beck] 1997, pp. 34-43, • Heinz Scheible: Melanchthons
Bildungsprogramm in: Heinz Scheible
(edd. Gerhard May & Rolf Decot): "Melanchthon und die Reformation",
Mainz [Verlag Philipp von Zabern] 1996, pp. 99-114.
[5]
Heinz Scheible: Melanchthon : Eine
Biographie, München [C.H.Beck] 1997, p. 263.
[6]
Zu elektronisch zugänglichen
Kopien dieses Berichts (sowohl der Lateinischen als auch der Deutschen Fassung)
siehe
http://www.phil-hum-ren.uni-muenchen.de/W4RF/YaBB.pl?num=1214918230
(gesehen: 2012-02-16). Für den Lateinischen Text verwende ich Professores Academiae Wittebergensis: Brevis Narratio Exponens, Quo Fine Vitam In Terris Suam Clauserit Reverendus Vir D. Philippus Melanchthon, Vittebergae : Petrus Seitz 1560 (Exemplar der BSB München mit Signatur Res/4 Biogr. 175, elektronisch zugänglich unter URL
http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0002/bsb00024791/images/?nav=1&viewmode=1
bzw.
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00024791-8
[gesehen 2012-02-16]), im Folgenden als BN1560lat zitiert; für die Deutsche Version verwende ich Professores Academiae Wittebergensis: Kurtzer Bericht, wie der ehrwirdig unser lieber Vater und Preceptor, Philippus Melanchthon sein Leben hie auff Erden geendet, und gantz christlich beschlossen hat. mit kurtzer erzelunge, was sich etliche tage zuvor, mit jhm inn seiner Schwachheit zu getragen hat, Nürnberg : Neuber 1560 (Exemplar der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel mit Signatur A: 386.7 Theol. (22), elektronisch zugänglich unter URL
http://diglib.hab.de/wdb.php?dir=drucke/386-7-theol-22s
bzw.
http://diglib.hab.de/drucke/386-7-theol-22s/start.htm
[gesehen 2012-02-16]), im Folgenden zitiert als BN1560dt.
http://www.phil-hum-ren.uni-muenchen.de/W4RF/YaBB.pl?num=1214918230
(gesehen: 2012-02-16). Für den Lateinischen Text verwende ich Professores Academiae Wittebergensis: Brevis Narratio Exponens, Quo Fine Vitam In Terris Suam Clauserit Reverendus Vir D. Philippus Melanchthon, Vittebergae : Petrus Seitz 1560 (Exemplar der BSB München mit Signatur Res/4 Biogr. 175, elektronisch zugänglich unter URL
http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0002/bsb00024791/images/?nav=1&viewmode=1
bzw.
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00024791-8
[gesehen 2012-02-16]), im Folgenden als BN1560lat zitiert; für die Deutsche Version verwende ich Professores Academiae Wittebergensis: Kurtzer Bericht, wie der ehrwirdig unser lieber Vater und Preceptor, Philippus Melanchthon sein Leben hie auff Erden geendet, und gantz christlich beschlossen hat. mit kurtzer erzelunge, was sich etliche tage zuvor, mit jhm inn seiner Schwachheit zu getragen hat, Nürnberg : Neuber 1560 (Exemplar der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel mit Signatur A: 386.7 Theol. (22), elektronisch zugänglich unter URL
http://diglib.hab.de/wdb.php?dir=drucke/386-7-theol-22s
bzw.
http://diglib.hab.de/drucke/386-7-theol-22s/start.htm
[gesehen 2012-02-16]), im Folgenden zitiert als BN1560dt.
[7]
BN1560dt, f. A iii r.
[8]
Eingedenk dessen dass der hier
vorlegte Band eine Einführung für deutschsprachige Leser/innen ist, und in der
Erwartung (Befürchtung?) dass für die meisten Leser/innen dieses Kapitels und
dieser Fußnote deutschsprachiges (noch) leichter zugänglich sein wird als
lateinisches: Verwende ich hier bevorzugt die Deutsche Version: BN1560dt.
[9] sic.
[10] BN1560dt,
f. A ii v s.
[11]
Heinz Scheible: Die Philosophische
Fakultät der Universität Wittenberg von der Gründung bis zur Vertreibung der
Philippisten in: Heinz Scheible:
"Aufsätze zu Melanchthon", Tübingen [Mohr Siebeck] 2010, pp. 91-124,
hier p. 95.
[12]
Heinz Scheible: Die Philosophische
Fakultät der Universität Wittenberg von der Gründung bis zur Vertreibung der
Philippisten in: Heinz Scheible:
"Aufsätze zu Melanchthon", Tübingen [Mohr Siebeck] 2010, pp. 91-124,
hier p. 96s.
[13]
Heinz Scheible: Die Philosophische
Fakultät der Universität Wittenberg von der Gründung bis zur Vertreibung der
Philippisten in: Heinz Scheible:
"Aufsätze zu Melanchthon", Tübingen [Mohr Siebeck] 2010, pp. 91-124,
hier p. 97.
[14] De caelo : De generatione et corruptione, Meteora IV. Heinz Scheible: Die Philosophische Fakultät der Universität Wittenberg von der Gründung
bis zur Vertreibung der Philippisten in: Heinz Scheible: "Aufsätze zu Melanchthon", Tübingen [Mohr
Siebeck] 2010, pp. 91-124, hier p. 98. Ob Aristoteles mit oder ohne weitere
Literatur (z.B. Ioannes de Sacroboscos Liber Sphaerae o.dgl.) behandelt wurde ist mir unbekannt.
[15] De generatione et corruptione, Meteora IV.
Heinz Scheible: Die Philosophische Fakultät der Universität
Wittenberg von der Gründung bis zur Vertreibung der Philippisten in:
Heinz Scheible: "Aufsätze zu
Melanchthon", Tübingen [Mohr Siebeck] 2010, pp. 91-124, hier p. 98. Die
Angabe "De generatione et corruptione meteorum" dortselbst kann sich
auf De generatione et corruptione plus Meteora IV beziehen oder auch auf De generatione et corruptione plus Meteora I-IV. Mir scheint ersteres
wahrscheinlicher.
[16]
Meteora I-III. Siehe vorige Fußnote.
[17] Physikvorlesung.
[18] Historia animalium, De generatione
animalium, De motu animalium, De incessu animalium. Dabei sollte
allerdings gesehen werden, dass - im Gegensatz zu (fast?) allen anderen
naturphilosophischen Teilen des Corpus
aristotelicum - diese Werke (bzw. Gegenstände) auch an anderen
Universitäten alles andere als häufig zu finden waren. Insofern ist ihre
spätere Einführung in Wittenberg (sie folgenden Absatz des Haupttextes)
durchaus bemerkenswert.
[19] De generatione et corruptione, Meteora IV.
Heinz Scheible: Die Philosophische Fakultät der Universität
Wittenberg von der Gründung bis zur Vertreibung der Philippisten in:
Heinz Scheible: "Aufsätze zu Melanchthon",
Tübingen [Mohr Siebeck] 2010, pp. 91-124, hier p. 98.
[20] De generatione et corruptione, Meteora IV.
Heinz Scheible: Die Philosophische Fakultät der Universität
Wittenberg von der Gründung bis zur Vertreibung der Philippisten in:
Heinz Scheible: "Aufsätze zu
Melanchthon", Tübingen [Mohr Siebeck] 2010, pp. 91-124, hier p. 98s.
[21] De generatione et corruptione, Meteora IV.
Heinz Scheible: Die Philosophische Fakultät der Universität
Wittenberg von der Gründung bis zur Vertreibung der Philippisten in:
Heinz Scheible: "Aufsätze zu
Melanchthon", Tübingen [Mohr Siebeck] 2010, pp. 91-124, hier p. 98.
[22] De generatione et corruptione, Meteora IV.
Heinz Scheible: Die Philosophische Fakultät der Universität
Wittenberg von der Gründung bis zur Vertreibung der Philippisten in:
Heinz Scheible: "Aufsätze zu
Melanchthon", Tübingen [Mohr Siebeck] 2010, pp. 91-124, hier p. 99.
[23]
Heinz Scheible: Die Philosophische
Fakultät der Universität Wittenberg von der Gründung bis zur Vertreibung der
Philippisten in: Heinz Scheible:
"Aufsätze zu Melanchthon", Tübingen [Mohr Siebeck] 2010, pp. 91-124,
hier p. 105.
[24]
Dies kann sich (mindestens) auf
eine oder mehrere der folgenden Aristoteles-Schriften beziehen: Historia animalium, De generatione
animalium, De motu animalium, De incessu animalium. Unterricht über die Historia animalium ist belegt (Heinz Scheible: Die Philosophische Fakultät der Universität Wittenberg von der Gründung
bis zur Vertreibung der Philippisten in: Heinz Scheible: "Aufsätze zu Melanchthon", Tübingen [Mohr
Siebeck] 2010, pp. 91-124, hier p. 104). Ab 1521 wir Aristoteles hier durch
Plinius ersetzt (op.cit., p. 107s).
[25]
Heinz Scheible: Die Philosophische
Fakultät der Universität Wittenberg von der Gründung bis zur Vertreibung der
Philippisten in: Heinz Scheible:
"Aufsätze zu Melanchthon", Tübingen [Mohr Siebeck] 2010, pp. 91-124,
hier p. 102.
[26]
Heinz Scheible: Die Philosophische
Fakultät der Universität Wittenberg von der Gründung bis zur Vertreibung der
Philippisten in: Heinz Scheible:
"Aufsätze zu Melanchthon", Tübingen [Mohr Siebeck] 2010, pp. 91-124,
hier p. 107.
[27]
Heinz Scheible: Die Philosophische
Fakultät der Universität Wittenberg von der Gründung bis zur Vertreibung der
Philippisten in: Heinz Scheible:
"Aufsätze zu Melanchthon", Tübingen [Mohr Siebeck] 2010, pp. 91-124,
hier p. 109.
[28]
Heinz Scheible: Die Philosophische
Fakultät der Universität Wittenberg von der Gründung bis zur Vertreibung der
Philippisten in: Heinz Scheible:
"Aufsätze zu Melanchthon", Tübingen [Mohr Siebeck] 2010, pp. 91-124,
hier p. 110.
[29]
Heinz Scheible: Die Philosophische
Fakultät der Universität Wittenberg von der Gründung bis zur Vertreibung der
Philippisten in: Heinz Scheible:
"Aufsätze zu Melanchthon", Tübingen [Mohr Siebeck] 2010, pp. 91-124,
hier p. 109s, Zitat p. 109.
[30]
Heinz Scheible: Die Philosophische
Fakultät der Universität Wittenberg von der Gründung bis zur Vertreibung der
Philippisten in: Heinz Scheible:
"Aufsätze zu Melanchthon", Tübingen [Mohr Siebeck] 2010, pp. 91-124,
hier p. 110.
[31]
Heinz Scheible: Die Philosophische
Fakultät der Universität Wittenberg von der Gründung bis zur Vertreibung der
Philippisten in: Heinz Scheible:
"Aufsätze zu Melanchthon", Tübingen [Mohr Siebeck] 2010, pp. 91-124,
hier p. 119.
[32]
Heinz Scheible: Die Philosophische
Fakultät der Universität Wittenberg von der Gründung bis zur Vertreibung der
Philippisten in: Heinz Scheible:
"Aufsätze zu Melanchthon", Tübingen [Mohr Siebeck] 2010, pp. 91-124,
hier p. 113. Zu Aristoteles in Wittenberg siehe auch Heinz Scheible: Aristoteles und die
Wittenberger Universitätsreform . Zum Quellenwert von Lutherbriefen in:
Heinz Scheible: "Aufsätze zu
Melanchthon", Tübingen [Mohr Siebeck] 2010, pp. 125-151. Die von Scheible
(p. 115), Frank, und anderen vertretene These Melanchthon sei als
philosophierender Theologe und nicht als theologisierender Philosoph zu sehen
scheint mir einer solchen Eindeutigkeit nicht schlüssig. Man sehe weiter unten
das zu Melanchthons De philosophia
und seinen Werken zur Dialektik und Ethik vorgetragene.
[33]
Heinz Scheible: Die Philosophische
Fakultät der Universität Wittenberg von der Gründung bis zur Vertreibung der
Philippisten in: Heinz Scheible:
"Aufsätze zu Melanchthon", Tübingen [Mohr Siebeck] 2010, pp. 91-124,
hier p. 114. Cf. etiam op. cit. p. 119.
<...>
Melanchthons
Dialektik steht weit weniger in der Tradition prä-rinascimetaler Logiktexte
oder auch der Logica parva des Paulus
Venetus,[1]
als in der Tradition von Rudolphus Agricolas Rhetorik und Logische Topik
verschmelzendem Werk De inventione dialectica
- auf das Melanchthon selbst in seiner Dialektik als auf ein exemplarisches und
weiterführendes Werk zum Thema verweist.[2]
Der Kontrast wird
deutlich, betrachtet man die Behandlung dessen, was für uns zum Lügner-Paradox,[3]
zu logischen Schwierigkeiten vom Kreter-Typ[4]
gehört. Paulus Venetus hatte dies unter Zugrundelegung von Situationen mit
behauptenden und urteilenden Menschen analysiert - und war so auch (direkt oder
indirekt) von Cervantes rezipiert worden.[5]
In der Compendiaria dialectices ratio werden
weder Fehlschlüsse noch Paradoxien verhandelt. In den De Dialectica libri IV werden
mehrere Paradoxien behandelt, doch nicht als Paradoxien, sondern als
Fehlschlüsse: z.B.
Cretenses sunt mendaces, Id dixit Cretensis Epimenides, Ergo mentitus est is quoque. Sunt igitur veraces Cretenses, Rursus igitur verum dixit Epimenides. … Vitium oritur hic ex mala consequentia. Non sequitur omnes Cretenses esse mendaces. Nec sequitur: Mendaces sint, Igitur omnia mentiuntur.[6]
"Die Kreter sind Lügner", dies sagte der Kreter Epimenides. Also hat auch dieser <mit diesem Satz> gelogen. Also sind die Kreter wahrhaftig, und Epimenides hat widerum wahr gesprochen. … Hier liegt der Fehler in der fehlerhaften Schlussfolgerung. Es folgt nicht, dass alle Kreter Lügner sind; noch folgt "Sie sind Lügner, also lügen sie in allem."
So auch in den Dialecticae
praeceptiones.[7]
1545 in den Rapsodiae in
Dialecticam dann:
Huc referunt et insolubilia. Ut | SOMNIis non est credendum | TU SOMniasti somniis non esse credendum | Ergo somniis est credendum. | Was ist das für ein seltzam argiment. | Vocant insolubile, id est, quædam fa|tuæ connexiones sunt. Græci vo|cant ψευδόμενος, Ubi aliquis se ip|sum falsitas arguit, et ipsum sese | evertit. Quod vulgo Insolubile vocarunt in Dialecticis. Alias vocant | ἀσυστατον græci, im ge…ih..,[8] Est | longus labyrinthus, non possum ex- || tricare. Ut si aliquis dicat Ta|ceo, Imo quomodo taces, cumiam loquaris. | Cretenses sunt mendaces | ID DIxit Cetensis Epimenides | ERGO mentitus est is quoque. Sunt | igitur veraces Cretenses. Et per con|sequens Verax est Epimenides. | COELUM tegit omnia | ERGO se quoquoe tegit. | In hunc locum possunt conferri omnes cavillationes, quae non accomodari possunt superioribus generibus fallatiarum, | Iam in Dialectica adhuc restat | doctrina distinctionum, quaew es admodum utilis, et erudita, de qua | Volo proxime dicere, Deo dante.[9]
Hierher <d.h. zu den Fehlschlüssen> gehören auch die Insolubilia.[10] Wie "Träumen ist nicht zu glauben / Du hast geträumt dass Träumen nicht zu glauben sei / Also ist Träumen zu glauben." Was ist das für ein seltsames Argument.[11] Sie nennen es "insolubile",[12] d.h. es handelt sich um gewisse alberne Vermischungen. Die Griechen nennen es "Pseudomenos" wo etwas für seine eigene Falschheit[13] argumentiert, und selbiges sich selbst über den Haufen wirft, was man gemeinhin in dialektischen Werken "Insolubile" genannt hat. Etwas anderes nennen die Griechen "Asystaton"[14], im ge…h….[15] Das ist ein langer Irrgarten, ich kann's nicht ent||wirren. Wie wenn jemand sagt "Ich schweige" "Wie aber willst Du schweigen da Du ja schon sprichst?". <§> "Die Kreter sind Lügner" Dies sagte der Kreter Epimenides. Also hat auch dieser gelogen. Also sind die Kreter wahrhaftig. Und folglich: "Wahrhaftig ist Epimenides". <§> "Der Himmel ist über allem.[16] Also bedeckt er auch sich selbst." <§> Zu diesem Topos kann man alle sophistischen Scherze zusammenbringen, die man nicht unter den weiter oben behandelten Gattungen der Fehlschlüsse unterbringen kann. <§§> In der Dialektik bleibt noch die Lehre von den Unterscheidungen zu behandeln, die völlig nützlich und gelehrt ist, und von der ich demnächst handeln will, so Gott es gibt.[17]
Die Paradoxien werden nun also als Paradoxien wahrgenommen und
präsentiert ("wo etwas für
seine eigene Falschheit[18]
argumentiert, und selbiges sich selbst über den Haufen wirft"), und
nicht als Fehlschlüsse bei denen die Gründe der Fehlerhaftigkeit leicht
aufzuzeigen wären, doch werden sie weder als Paradoxien näher untersucht, noch
werden Vorschläge dazu gemacht wie sie aufzulösen wären; sie bleiben als
"Insolubilia"[19]
unaufgelöst stehen, werden als etwas behandelt, für dessen eingehendere
Behandlung im Rahmen der Dialektik kein Anlass besteht: Melanchthons Dialektik
ist nicht primär Theorie der Sätze, Aussagen, Schlussfolgerungen, sondern
primär eine Argumentationslehre für Situationen des realen Alltagslebens.[20]
Die Behandlung der
Paradoxien in den Erotemata dialectices
wiederum ist in einigem wieder ähnlicher der Behandlung in den vor den Rapsodiae entstandenen Versionen der
Dialektik Melanchthons: Das Problem mit dem alles, und damit auch sich selbst
bedeckenden Himmel wird durch Einschränkung dessen worauf sich
"alles" bezieht gelöst,[21]
Der "Kreter" wird als Folge von nichts beweisenden Aussagen über
einen oder einige, als etwas ohne Allaussagen, und daher ohne Beweiskraft behandelt,[22]
die Aussage, wer sage, er schweige, sei unproblematisch, wenn man den jeweiligen
Bezug beachte,[23]
etc..[24]
Die Paradoxie mit dem Traum in dem geträumt wird man solle Träumen keinen
Glauben schenken aus den Rapsodiae
(die sich ja mit den in den Erotemata
verwendeten Auflösungsmitteln nicht auflösen lässt) wird in den Erotemata dialectices nicht behandelt.
Ob Melanchthon in seinen Vorlesungen anders und/oder anderes gelehrt hat als in
seinen gedruckten Lehrbüchern wäre einer eigenen Untersuchung wert, doch ist
hier kein Ort dafür.
Ob und wie weit
Melanchthons Philosophie spezifisch christliche/protestantische/lutheranische
Philosophie sei,[25]
ist eine Frage, die auch im Blick auf seine Werke zur Dialektik differenzierend
zu betrachten ist: Die Compendiaria
dialectices ratio ist nicht völlig Theologie-frei - so werden etwa Pelagius
und Augustinus für ein Beispiel erwähnt[26]
- doch derjenige Text der am weit häufigsten für Beispiele verwendet wird ist
Ciceros Pro Milone, gefolgt von anderen
Texten Ciceros und Quintillian.[27]
In den De Dialectica libri IV findet
sich (unter Verweis auf den so definierenden Cicero) die Unterscheidung
zwischen der Ehefrau, die in die Gesellschaft der Guten kommt, und der
Konkubine, die nicht in die Gesellschaft der Guten kommt[28]
- was den Status der Ehefrau von sozialer Stellung, nicht aber von gespendetem
Sakrament abhängig macht.[29]
In den Dialecticae praeceptiones finden
sich die Sakramente unter die freiwilligen und heiligen Handlungen eingeordnet,
und definiert, dass Christus uns durch die Sakramente etwas gibt.[30]
Unter den Fehlschlüssen findet sich als Beispiel derjenige, dass Freie nicht
dienten, Christen frei seien, Christen daher nicht dienen müssten,[31]
und Fehlschlussbeispiele auch zum Verhältnis von Kirche und Evangelium.[32]
Die Einträge betreffend biblischem und/oder theologischem im Index der
Rapsodiae[33]
sind zahlreich, aber nicht extrem zahlreich. Der Index der hier verwendeten Ausgabe der Erotemata dialectices[34]
dann gibt eine große Fülle an Verweisen auf Stellen, wo Bibelstellen und/oder theologische
Aussagen in den Erotemata dialectices
diskutiert werden. Im Laufe der Zeit, im Fortschritt der Versionen, nimmt der
"theologische" Gehalt von Melanchthons Dialektik zu.
Melanchthons
Naturphilosophie zum Gegenstand von Untersuchung oder Bericht zu machen würde
den Rahmen des vorliegenden Kapitels und Bandes sprengen.[35]
Gleiches gilt für seine Moralphilosophie[36]
- in der was die Ethik in Ihren unterschiedlichen Versionen[37]
betrifft, so wie ich sie lese, mir ebenfalls der theologische Gehalt im
zeitlichen Fortschritt der Versionen an Gewicht zu gewinnen scheint.[38]
Ob derlei an
geänderten Sichtweisen des Autors, an Eingehen auf Erwartungen der Studierenden,[39]
an Eingehen auf Erwartungen des Buchmarktes und/oder von Dozenten und Studenten
außerhalb von Wittenberg,[40]
an Etwas anderem, oder an einer Mischung von zwei oder mehr von diesen lag sei
- da mir nicht entscheidbar - dahingestellt. Die spätere katholische Konkurrenz
hat es jedenfalls (soweit mir bekannt) nicht übernommen.[41]
[1]
Zu dieser siehe Kapitel Padua 1408.
[2]
Zu Beginn von Buch IV in Div1538, p. 141 und DP 1541, p. 170
[3]
Hervorragende Einführung: JC Beall & Michael Glanzberg: Liar Paradox, in: "Stanford Encyclopedia of Philosophy"
(2011-01-20), URL http://plato.stanford.edu/archives/spr2011/entries/liar-paradox/
(gesehen 2012-03-13).
[4]
Z.B.: "Der folgende Satz
ist falsch. Der diesem Satz den Sie gerade lesen vorangehende Satz ist
wahr."
[5]
Siehe Kapitel Padua 1408.
[6]
Div1538, p. 205.
[7]
DP1541, p. 253.
[8]
Der Schrift in der Handschrift
nach: deutschsprachig.
[9]
RD1544: Clm 26081, p. 1130s.
[10]
Paradoxien
[11]
Das Kursive ist in der Handschrift deutschprachig.
[12]
Wörtlich: "nicht
löslich"/"nicht lösbar"/"unauflöslich".
[13]
Im Sinne von
"Unwahrheit"/"den Wahrheitswert .FALSCH. habend".
[14]
In der Rechtssprache/juristischen
Rhetorik: Etwas was nicht zur Verhandlung zuzulassen ist. Cf. Joseph Martin: Antike Rhetorik : Technik und Methode, München [C. H. Beck] 1974 pp.
18-21.
[15]
Dieses Wort kann ich leider nicht
entziffern
[16]
Wörtlicher: "bedeckt
alles".
[17]
Der Text der Vorlesungen der Rapsodiae endet hier. (In der
Handschrift folgt ein Index.)
[18]
Im Sinne von
"Unwahrheit"/"den Wahrheitswert .FALSCH. habend".
[19]
Wörtlich: etwas das "nicht
löslich"/"nicht lösbar"/"unauflöslich" ist.
[20] Vgl.
Volkhard Wels: Melanchthon's Textbooks on Dialectic and Rhetoric as complementary
Parts of a Theory of Argumentation in: Emidio Campi, Simone De Angelis,
Anja-Silvia Goeing & Anthony T. Grafton (edd.): "Scholarly
Knowledge : Textbooks in early modern Europe", Genève [Droz] 2008,
pp.139-156, hier p. 149: "Where peoplke make use of language, they must always
make use not only of grammar but also of dialectic and rhetoric. Unlike
medieval logicians, wo sonsidered logic as an academic object of speculation,
Melanchthon is interested in detecting the dialectical and rhetorical forms in
the language of everyday life."
[21] ED 1548, f. 209v.
[22] ED 1548, f. 209vs.
[23] ED 1548, f. 210.
[24]
Auf ein in ED1548 im Anschluss an die behandelten Paradoxien analog zu diesen
behandeltes Beispiel werde ich weiter unten noch eingehen.
[25]
Cf. (et vide etiam supra):
Sachiko Kusukawa: The Transformation of Natural Philosophy :
The case of Philip Melanchthon, Cambridge [Cambridge university press] 1995
und/oder Heinz Scheible:
"Aufsätze zu Melanchthon", Tübingen [Mohr Siebeck] 2010, pp. 125-151,
hier p. 115 und/oder Günter Frank: Die theologische Philosophie Philipp
Melanchthons (1497-1560), Leipzig [Benno] 1995.
[26]
CDR1520, f. B <iv> v. Siehe Nicole Kuropka: Philipp Melanchthon:
Wissenschaft und Gesellschaft : Ein Gelehrter im Dienst der Kirche (1526-1532),
Tübingen [Mohr Siebeck] 2002, p.17n29 für weitere Theologica in CDR1520.
[27]
CDR1520 passim.
[28]
Div1538, p. 11. Ebenso DP1541,
p. 12. Im Folgenden verzichte ich auf die Angabe von Parallelstellen aus DP1541
zu Div1538 (und umgekehrt), und gebe meine Beispiele jeweils gemäß dem Text in
dem ich auf sie (kursorisch lesend) gestoßen bin.
[29]
Ehe ohne Einordung als Sakrament
in der Confessio Augustana von 1530
(zugänglich z.B. unter URL http://www.ccel.org/ccel/schaff/creeds3.iii.ii.html
[gesehen 2012-03-16]) Art. 7: "Si
quam habent aliam vel potestatem, vel jurisdictionem in cognoscendis certis
causis, videlicet matrimonii, aut
decimarum, etc., hanc habent humano jure".
[30]
DP1541, Ausklapptafel nach p. 58.
[31]
DP1541, p. 232: Man vergleiche Luthers Stellung im Bauernkrieg und
den oben zitierten Artikel der Confessio
Augustana zu "magistratus" und "potestas civilis".
[32]
DP1541, p. 246.
[33]
RP1544, p. 1132sqq.
[34]
ED1558, Index, spec. "Variarum Quaestionum simplicium &
coniunctarum explicdationes …", "Explicationes Quorundam dictorum
Scripturae" und "Refutationes Falsarum raticinationum &
falciarum".
[35]
Zu Melanchthons Naturphilosophie
siehe insbes. Sachiko Kusukawa: The Transformation of Natural Philosophy : The case of Philip
Melanchthon, Cambridge [Cambridge university press] 1995 und Henry Lohr: Latin Aristotle Commentaries : II: Renaissance Authors, Firenze
[Leo S. Olschki] 1988, p. 256. Die Initia
Doctrinae physicae liegen von Walter Ludwig
übersetzt deutsch vor: Philipp Melanchthon (trans. Waltrer Ludwig: Initae Doctrinae Physicae, Dictata in Academia Vuitebergensi : Die Anfänge
der pysikalischen Lehre, vorgetragen an der Universität Wittenberg, Rahden
[Marie Leidorf] 2008); p. ix finden sich dort Verweise auf weitere Literatur,
darunter auch auf das folgende: Walter Thüringer:
Paul Eber (1511-1569) : Melanchthons
Physik und seine Stellung zu Copernicus, in: Heinz Scheible (ed.): "Melanchthon in
seinen Schülern", Wiesbaden [Harassowitz Verlag] 1997, pp.287-312, dort
pp. 294-304 zur Zusammenarbeit mit Paul Eber und zur Enstehungsgeschichte des
Texts/Textclusters und seiner Varianten. Zu Melanchthons philosophischer
Psychologie in seiner Schrift De anima
grundlegend ist: Eckhard Keßler: The intellective soul in: Charles
B. Schmitt, Quentin Skinner, Eckhard Keßler & Jill Kraye
(edd.): "The Cambridge History of Renaissance Philosophy", Cambridge
[Cambridge University Press] 1988, pp. 485-534, hier pp. 516-518.
[36]
Eine Auswahl (ohne jeden Anspruch
auf Vollständigkeit) an im Internet frei zugänglichen Versionen von Texten
Melanchthons zur Moralphilosophie findet sicht unter URL
http://www.phil-hum-ren.uni-muenchen.de/W4RF/YaBB.pl?num=1213963068
(gesehen 2012-03-21). Zu Melanchthons Moralphilosophie bis 1532 siehe auch Siehe Nicole Kuropka: Philipp Melanchthon: Wissenschaft und Gesellschaft : Ein Gelehrter im Dienst der Kirche (1526-1532), Tübingen [Mohr Siebeck] 2002, spec. pp. 176-183 & 275-283 & 287.
http://www.phil-hum-ren.uni-muenchen.de/W4RF/YaBB.pl?num=1213963068
(gesehen 2012-03-21). Zu Melanchthons Moralphilosophie bis 1532 siehe auch Siehe Nicole Kuropka: Philipp Melanchthon: Wissenschaft und Gesellschaft : Ein Gelehrter im Dienst der Kirche (1526-1532), Tübingen [Mohr Siebeck] 2002, spec. pp. 176-183 & 275-283 & 287.
[37]
Zu deren Versionen siehe Henry Lohr: Latin Aristotle Commentaries : II: Renaissance Authors, Firenze
[Leo S. Olschki] 1988, p. 257s und insbes. Günter Frank & Michael Beyer (ed.
& trans. teuton.): Philipp Melanchthon:
Ethicae Doctrinae Elementa et Ennarratio
Libri quinti Ethicorum, Stuttgart-Bad Cannstatt [frommann-holzboog] 2008,
p.XV, XXIIn20 und pp. XXX-XXXV.
[38]
Extrem: die
"Theologica" in der späten Ethik-Schrift von 1550 (sqq): Philipp Melanchthon (ed. & trans. teuton.
Günter Frank & Michael Beyer): Ethicae Doctrinae Elementa et Ennarratio Libri quinti Ethicorum,
Stuttgart-Bad Cannstatt [frommann-holzboog] 2008, pp. 82-93.
[39]
Siehe Nicole Kuropka: Philipp Melanchthon:
Wissenschaft und Gesellschaft : Ein Gelehrter im Dienst der Kirche (1526-1532),
Tübingen [Mohr Siebeck] 2002, p. 22: "Mit
diesen Ergänzungen dürfte er den Widerwiillen gegen die Dialektik auf Seiten
der Theologiestudenten im Auge gehabt haben.".
[40]
Um die die Alternativen " Erwartungen
der Studierenden" und " Erwartungen des Buchmarktes und/oder von
Dozenten und Studenten außerhalb von Wittenberg" zu untersuchen wäre ein
Vergleich von Melanchthons handschriftlich vorliegenden Vorlesungen mit den
gedruckten Versionen nützlich. Ob und ggf. wann ich Zeit finden werde einen
solchen durchzuführen weiß ich nicht; würde er von jemandem anderes
vorgenommen, so wäre's mir willkommen.
[41]
Siehe Kapitel Ingolstadt 1577.
"
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